Nachhaltigkeit

– wie anfangen?

„Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.“ Afrikanisches Sprichwort

„Wenn Du es eilig hast, dann gehe langsam.“

Der Begriff „Nachhaltigkeit“ überfordert manche, die sich dazu bekennen. Denkt man dazu in den 17 Zielen der SDG’s (sustainable develoment goals), taucht ein Schwindelgefühl auf, denn mit was läßt es sich gut – nach dem Bekenntnis dazu – beginnen?

Jacob Sylvester BilabelGründer und Geschäftsleiter des Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien – hat das in einem Podcast-Gespräch mit dem Kulturmanager Dr. Patrick Föhl auf den Punkt gebracht.

„Wenn Du es eilig hast, dann gehe langsam“, so Bilabel, hätte ihm schon seine Großmutter gesagt. Bei der Überforderung, die einem in diesen ökologischen Transformationsprozessen überkommt, empfiehlt er den beteiligten Institutionen Schritt für Schritt zu beginnen. Ein, zwei Ziele vorzunehmen, mehr nicht. „Wir müssen langsamer werden, uns auf weniger fokussieren, aber dafür mit Wucht.“

Auch nachhaltiges Lernen mit Pflanzenfarben/ natürlichen Farben ist ein komplexes Thema. Pigmente, Farbstoffe, Bindemittel, Pflanzen, Garten sind so individuell verschieden, vielfältig, bunt und veränderlich. Wir erfahren etwas davon, wie unsere Vorfahren ihren Alltag bewältigt haben. Wie sie sich in ihren vorhandenen Ressourcen Farbräume geschaffen haben. Wir praktizieren informelles Lernen, so wie es für das Lernen mit Pflanzenfarben in den UNESCO Bildungszielen verankert ist. Wie sind im Netzwerk von „sevengardens“, eine global agierende Initiative der atavus e. V.

Basis der Arbeit von sevengardens sind Färbergärten.  Wir erfahren vom therapeutischen Wert des Prozesses der Herstellung von natürlichen Farben. Es gibt unendlich viel Beispiele für die Arbeit mit Kunst und Garten, mit der Geschichte der Farben. Zuletzt dabei ist immer ein Schweißtropfen „Arbeit“, die man in den Anbau und die Pflege der Pflanzen steckt.

Um Kitas/ Schulen/ Vereinen/ Projektstellen, den Einstieg in das Thema zu ermöglichen, haben wir uns auf  12 Stationen des Kennenlernens konzentriert. Jede Station kann angepasst werden auf die Verhältnisse vor Ort.

Wenn Du es eilig hast, … es gibt auch eine Abwandlung der obigen Redensart. In Japan sagt man beispielsweise: Wenn Du es eilig hast, dann mache einen Umweg.“ Auch diese Sichtweise trifft auf den Lernort „Farbengarten“ zu. Statt in einem absichtsvollen Lernmodus wird viel gespielt und dabei „ganz aus Versehen“ viel  gelernt.

Konzentration, Selbstvergessenheit, Um-die-Ecke-denken, kreativ werden mit wenig, Beobachten und Hören, Schönes erkennen, Überflüssiges weglassen, Teilen & Tauschen, gemeinsam Lösungen finden, Vielfalt erleben in Mehrsprachigkeit und Biodiversität.

Wir können wie bei Pflanzen nur die Umgebung aber nicht die Entwicklung direkt beeinflussen. Auch die Entwicklung von Kindern ist immer von vielen Faktoren abhängig und unterschiedlich.